Basilikum – Ocimum basilicum
Das wohl bekannteste Kraut der italienischen Küche stammt vermutlich aus Indien und wurde dort schon vor 3000 Jahren für Küche und Medizin angebaut. In Ägypten wurde Basilikum ebenfalls im Altertum schon genutzt und den Toten als Grabbeigabe mitgegeben. Die Bezeichnung „Basilikum“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet ungefähr „königliches Heilkraut“. Daher lautet auch ein deutscher Name dieses Gewürzes „Königskraut“. Weitere Namen sind Hirnkraut, Basilienkraut oder Pfefferbasil. Basilikum wird in den gemäßigten Klimazonen vor allem der Nordhalbkugel als einjähriges Kraut angebaut. Mittlerweile gibt es sehr viele Sorten, die sich in Größe, Farbe, Blattform und Geschmack teilweise deutlich unterscheiden. Allen gemeinsam ist der recht intensive Geruch, den die Blätter auch bei kleinster Berührung verströmen. Da der Geschmack dem Geruch an Intensität in nichts nachsteht, ist bei der Dosierung in der Küche Maß zu halten, wenn Basilikum das jeweilige Gericht nicht geschmacklich dominieren soll.
Basilikum schmeckt leicht scharf, bitter, manchmal auch etwas süß. Die chinesische Medizin stuft ihn als wärmend ein. Trotz dieser wärmenden Eigenschaft ist Basilikum ein regelrechtes Sommergewürz, was nicht zuletzt der mediterranen Küche geschuldet ist. Im Klassiker „Caprese“ (Tomaten mit Mozzarella) zeigt das Gewürzkraut auch gleich seine heilkräftige Wirkung. Die Kühle der Tomaten sowie des Käses gleicht das warme Basilikum aus. Es trocknet zudem die Feuchtigkeit, die vor allem der Käse mitbringt. Mit Worten der chinesischen Medizin unterstützt Basilikum den Verdauungsapparat, die Wandlungsphase Mitte (Erde), der mit zuviel Feuchtigkeit und Kälte nicht klar kommt. Die in den Sommermonaten gerne genossene Rohkost wird durch die Zugabe von Basilikum leichter verdaulich. Verdauungsbeschwerden können im besten Fall so im Vorfeld vermieden oder gemindert werden.
Die Fähigkeit des Königskrauts, Feuchtigkeit und Schleim zu beseitigen, beschränkt sich allerdings nicht nur auf den Verdauungsapparat. Auch in den Atemwegen und im Kopfbereich kann Basilikum gegen Feuchtigkeit eingesetzt werden. Es hilft somit auch gegen Erkältungskrankheiten und Kopfschmerzen, die mit zuviel Feuchtigkeit zusammenhängen. Basilikum verhilft zu einem klaren Kopf, beruhigt die Nerven und entspannt. Schon allein der Duft reicht aus, um die Stimmung zu heben und ein „sommerliches“ Gefühl zu bekommen.
Basilikum wird in der Küche meist frisch verwendet. Im getrockneten Zustand verliert das Kraut an Geschmack, besitzt aber immer noch viele seiner Inhaltsstoffe. Außer frisch oder getrocknet kann Basilikum auch in Form des ätherischen Öls verwendet werden. Eine Überdosierung von frischem oder getrocknetem Basilikum ist bei üblichem Gebrauch kaum zu schaffen. Das ätherische Öl sollte allerdings – wie alle ätherische Öle – mit Bedacht eingesetzt und nie unverdünnt verwendet werden. Wenn Sie Basilikum in therapeutischem Sinne verwenden wollen, lassen Sie sich von Ihrem Heilpraktiker oder Apotheker beraten.
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Titelbild Heilpflanzenarchiv: Adobe Stock – chamillew
alle Heilpflanzen und sonstigen Bilder: Thomas Spies