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Tomate – Lycopersicum esculentum
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Tomaten aufgeschnitten

Die Tomate, eine Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse – wie Kartoffeln und Auberginen, stammt aus Süd- und Mittelamerika. Sie wurde von den Weltumseglern im frühen 16. Jahrhundert nach Europa gebracht, wo sie zunächst als Zierpflanze, bald jedoch als Nahrungsmittel angebaut wurde. Die Bezeichnung Tomate geht auf den aztekischen Namen zurück. Andere Benennungen wir Paradeiser oder Paradiesapfel haben ihren Ursprung in Italien, wo die Tomate heute noch pomodoro, also Goldapfel, heißt. Die Frucht der Tomate ist eine Beere. Sie gibt es in den unterschiedlichsten Formen, Geschmäckern, Größen und Farben. Es gibt weltweit über 3.000 registrierte Sorten.

Die Tomate hat einen süßen bis sauren Geschmack und ein kaltes Temperaturverhalten. Mit ihrer kalten Wirkung ist die Tomate zusammen mit der Wassermelone ein ideales Sommergemüse. Vor allem die Leber aus der Wandlungsphase Holz und der Magen aus der Wandlungsphase Erde (Mitte) profitieren von ihr. Die Tomate unterstützt die Yin-Seite beider Organe. Sie kühlt Hitzezeichen der Leber wie rote Augen sowie Kopfschmerzen. Im Bereich des Magens bedeutet die Yin-Unterstützung, dass die Tomate Säfte hervorbringt, wie die chinesische Medizin das nennt. Hier ist tatsächlich gemeint, dass in einem guten Sinne Schleimhäute und Gewebe befeuchtet werden. Zeichen von Trockenheit, gerne auch mit Hitzezeichen, sind neben trockenen Augen auch Durst, trockene Kehle, Verstopfung und Unruhe. Das Herz, Organ der Wandlungsphase Feuer, repräsentiert das oberste Yang. Hier herrschen Feuer, Hitze, hier ist Energie in Bewegung – das ist der Normalzustand. Aber auch das Herz benötigt dann und wann eine „Abkühlung“, wenn die Hitze zu Kopfe und der Blutdruck steigt, oder wenn es zu Nasenbluten bzw. Zahnfleischbluten kommt. Tomaten bringen einerseits die benötigte Feuchtigkeit, andererseits kühlen sie auch die Hitze runter, um den Kopf wieder klar und den Geist wieder fokussiert zu bekommen.

Das kalte Temperaturverhalten heißt im Umkehrschluss, dass die Tomate in der kälteren Jahreszeit eigentlich nicht gegessen werden sollte. Da ist es schon von außen kalt genug, da muss man die Kälte nicht noch zusätzlich nach innen bringen. Gerade die Wandlungsphase Mitte reagiert hier schnell „verschnupft“, da die Mitte mit Kälte nicht umgehen kann. Die Folge davon können ein inneres Kältegefühl und Durchfall sein. Aber auch im Sommer kann es passieren, dass der Bauch nicht ganz rund läuft. Hier kann ein zusätzlicher Kältereiz die Situation noch verschlimmern. Generell ist es möglich durch die Zubereitung das Temperaturverhalten von Nahrungsmitteln zu ändern. Bei der Tomate lässt sich die Kälte durch Kochen oder  Braten abmildern. Eine kühlende Wirkung allerdings bleibt. Gegensteuern kann man mit anderen Lebensmitteln und Kräuter oder Gewürzen. So kann beispielsweise Basilikum, das warm ist, die Tomate nicht nur in geschmacklicher Hinsicht wunderbar ergänzen. Hören Sie auf Ihren Bauch. Er wird Ihnen sagen, wie viel Kälte er braucht, und wann etwas Wärmendes auch im Sommer besser ist.

Bildquellen

 

Titelbild Heilpflanzenarchiv: Adobe Stock – chamillew

alle Heilpflanzen und sonstigen Bilder: Thomas Spies