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Kapuzinerkresse – Tropaeolum majus
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Die Kapuzinerkresse – mit ihren roten, orangen oder gelben Blüten gehört sie zu jenen Pflanzen, die bis zum ersten Frost ihre Blütenpracht zeigen. Sie schmückt Garten und Balkon, dient als Bodendecker oder Rankpflanze. Die Blütenkelche der Kapuzinerkresse laufen in einem Sporn aus, der aussieht wie eine Mönchskapuze.

Die Kapuzinerkresse bietet nicht nur einen schönen Anblick, sondern sie ist auch essbar – Blütenknospen, Blüten und Blätter. Das grüne Kraut besitzt viel Feuchtigkeit. Beim Ernten hat man schnell feuchte, fast schon schleimige Hände. Neben der Feuchtigkeit fällt der pfeffrige, scharfe Geschmack auf, die alle oberirdischen Pflanzenteile besitzen. Feuchtigkeit und Schärfe – für die TEM deutliche Hinweise für die Elemente Wasser und Feuer. Die TCM ordnet hingegen wegen des scharfen Geschmacks die Kapuzinerkresse zur Wandlungsphase Metall. Trotz dieser unterschiedlichen Zuordnung sind sich TCM und TEM über die Wirkung einig: Abwehr, Atmung, Schleimhäute.

Der Herbst, der im September meteorologisch und kalendarisch beginnt, ist traditionell die Zeit der Ernte und der Vorratssammlung. Auf den Menschen bezogen bedeutet das, er soll sich für den Winter rüsten. Dies gilt vor allem für die Atmungsorgane (also Schleimhäute) und die Haut, die „winterfest“ gemacht werden sollen. Sie sind die ersten Stellen, an denen Kälte, Wind und Nässe angreifen. Die Haut und die Schleimhäute von Atmung- und Verdauungssystem, das sind unsere Grenzen nach außen und innen. Dort ist unser Immunsystem aktiv, die TCM spricht vom wei qi, der Abwehr-Energie.

Die Kapuzinerkresse punktet vor allem mit ihren Senfölglykosiden, die auch für den scharfen Geschmack sorgen. Sie stärkt ganz allgemein das Immunsystem, sowohl vorbeugend als auch im Akutfall. Im Bereich von Atemwegs- und Harnwegsinfekten wird die Kapuzinerkresse sogar als pflanzliches Antibiotikum bezeichnet, weil sie eine gute antimikrobielle Wirkung hat. Neben den Atemwegen sind auch die Schleimhäute des Verdauungstrakts Ziel der Kapuzinerkresse. Sie fördert die Verdauung und bekämpft Pilzinfektionen.

Die Inhaltsstoffe der Kapuzinerkresse sind nur im frischen Zustand oder in Fertigpräparaten wirksam. Wer sich damit auskennt, kann mit frisch geernteter Kapuzinerkresse eine Tinktur herstellen. Nicht ganz so intensiv, aber lecker ist ein (guter) Apfelessig, der für 14 Tage mit frischer Kapuzinerkresse angesetzt wird.

Bitte beachten: Inhaltsstoffe der Kapuzinerkresse wie die Senfölglykoside können die Haut und die Schleimhäute reizen. Bei Fragen zur individuellen Anwendung bitte in der Heilpraxis oder Apotheke nachfragen.

Bildquellen

 

Titelbild Heilpflanzenarchiv: Adobe Stock – chamillew

alle Heilpflanzen und sonstigen Bilder: Thomas Spies