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Giersch – Aegopodium podagraria
Gierschblätter
Gierschblüte
Giersch

Giersch ist in Europa heimisch, kommt aber mittlerweile in allen gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel vor. Bei Gartenbesitzern ist Giersch ein gefürchtetes Unkraut, da es sich mittels unterirdisch wachsenden Rhizomen schnell ausbreiten kann und sich nur sehr schwer bekämpfen lässt. Man kann den Giersch wie andere Wildkräuter (Gundermann, Löwenzahn, etc.) sammeln und essen. Aber dem Regenerationspotential des Gierschs tut das meist keinen Abbruch. In milden Wintern bleibt Giersch sogar grün. Die weißen Blütendolden, Giersch gehört zur Familie der Doldenblütler, erscheinen in den Sommermonaten Juni/Juli und sind auch essbar. Weitere Namen dieses Krauts sind Geißfuß und Dreiblatt. Beide Bezeichnungen beziehen sich auf das Aussehen bzw. die Anordnung der Blätter. Die botanische Namensgebung „podagraria“ verweist auf die Erkrankung Gicht, für die der Giersch seit dem Mittelalter als Heilmittel eingesetzt wurde. In der Volksmedizin heißt er daher auch die Podagrakraut oder Zipperleinskraut.

Giersch schmeckt „grün“, ähnlich wie Spinat oder Petersilie, etwas bitter, leicht scharf und säuerlich. Sein Temperaturverhalten ist eher kühlend. Mit diesen Eigenschaften gehört in der chinesischen Medizin zur Wandlungsphase Holz. Giersch hat tatsächlich „Frühlingsqualitäten“, wirkt entgiftend sowie blutreinigend und kann daher prima mit anderen Kräutern zur Frühjahrskur genutzt werden. Gicht oder rheumatische Erkrankungen haben aus Sicht der chinesischen Medizin mit Schleimansammlungen und/oder Hitzeprozessen zu tun. Diese spielen sich oft in der Leber ab, also auch wieder in der Wandlungsphase Holz. Im Sommer können solche Prozesse durch äußere Hitze verstärkt werden. Giersch ist hier ein probates Mittel, um mit kühlender Wirkung der Hitze entgegen zu treten. Außerdem ist die reinigende, durchspülende Eigenschaft des Giersch prima, um Hitze und Schleim aus dem Körper zu transportieren.

Giersch kann wie Spinat zubereitet werden, gedünstet als Gemüse oder roh als Salat. Die Blütendolden machen sich gut als essbare Dekoration. Allergiker sollten bei bekannter Empfindlichkeit gegenüber Doldenblütlern mit Giersch vorsichtig sein. Giersch enthält relativ viel Vitamin C und Kalium, außerdem Eisen und Karotin.

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Titelbild Heilpflanzenarchiv: Adobe Stock – chamillew

alle Heilpflanzen und sonstigen Bilder: Thomas Spies