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Sonnenhut - Echinacea
Sonnenhut Detail
roter Sonnenhut
Sonnenhut Blüte

Der Sonnenhut ist eine der bekannteren Heilpflanzen. Er wird auch Kegelblume, Igelkopf, Rudbeckie genannt. Der Name Igelkopf verweist auf die griechische Herkunft des botanischen Namens Echinacea (echinos – Igel). Es gibt von ihm verschiedene Arten. Der hier abgebildete rote Sonnenhut (Echinacea purpurea) gehört zu den bekanntesten. Medizinisch interessant sind noch der blasse (Echinacea pallida) und der schmalblättrige (Echinacea angustifolia). Während von den letzteren vorwiegend die Wurzel für therapeutische Zwecke genutzt wird, ist es beim roten Sonnenhut das Kraut, also der komplette oberirdische Teil der Pflanze. Daraus wird ein Presssaft gewonnen, der meist mit Alkohol haltbar gemacht wird.

Der Sonnenhut stammt ursprünglich aus Nordamerika und wird von Indianerstämmen bereits seit Jahrhunderten als Heilpflanze genutzt. In Europa ist er meist als Zierpflanze in den Gärten zu finden. Der Igelkopf wird sowohl in der europäischen als auch in der chinesischen Medizin als Mittel bei Erkältungs- und Harnwegskrankheiten eingesetzt. Dabei beeinflusst er das Immunsystem derartig, dass das Abwehrsystem schneller und schlagkräftiger zum Einsatz kommt. Die Folge ist erhöhte Temperatur als Zeichen dafür, dass der Körper mit der Verteidigung begonnen hat. Vom Standpunkt der chinesischen Medizin wird das so genannte Wei Qi, das Abwehr-Qi, aktiviert. Das Wei Qi bewegt sich nach der chinesischen Vorstellung knapp unter der Oberfläche des Körpers und hat die Aufgabe, Krankheitserreger und ähnlich krankmachende Faktoren abzuwehren. Darüber hinaus reguliert es die Öffnung und Schließung der Poren, wacht also darüber, was in den Körper hinein darf bzw. was hinaus muss.

Bei bereits bestehenden Erkältungen sollte Echinacea möglichst bald eingenommen werden. So kommt der Sonnenhut am besten zur Wirkung und kann die Krankheitsdauer erheblich verkürzen. Wenn eine Infektion schon fortgeschritten ist, ist er nicht das geeignete Mittel. Der Igelkopf kann auch prophylaktisch eingesetzt werden. Er stimuliert das Immunsystem und hilft so, die körpereigene Abwehr zu verbessern. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass eine länger andauernde Einnahme von Echinacea-Präparaten die Immunstimulation eher bremst als anregt. Die Meinungen, wie lange Sonnenhut am Stück eingenommen werden kann, schwanken von höchstens drei bis längstens sechs bzw. acht Wochen. Einig sind sich die Experten aber, dass am sinnvollsten eine kurmäßige Anwendung mit Unterbrechungen von mehreren Tagen (oder sogar Wochen) ist. Bei Krankheiten, die auf ein zu aktives Immunsystem zurückzuführen sind (z.B. Autoimmunerkrankungen), kann die Einnahme von Sonnenhut den Krankheitsverlauf verschlechtern. Hier sollte vor der Einnahme eine Rücksprache mit einem Therapeuten erfolgen. Bei Leukämie und HIV-Infektionen ist generell von einer Therapie mit Echinacea abzuraten. Sonnenhutkann auch äußerlich angewendet werden. Er fördert die Wundheilung, wirkt gegen Schmerzen und hilft so bei oberflächlichen Wunden, Hautentzündungen und Abszessen.