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Kurkuma - Curcuma longa
Kurkumawurzeln
Kurkumapulver

Kurkuma, eine in Südostasien beheimatete Pflanze, wird auch Gelbwurz oder Gelber Ingwer genannt. Warum man auf diesen Namen kam, wird offensichtlich, wenn man das Rhizom dieser Pflanze, also den Wurzelstock, durchschneidet: in einem satten Gelb-Orange leuchtet das Wurzelfleisch.

Dieser Farbton findet sich sowohl bei den frischen Rhizomen als auch bei getrockneten. Die Farbe ist so intensiv, dass Kurkuma auch als Färbemittel beispielsweise in der Küche zum Einsatz kommt. Dort kennt man es als Hauptbestandteil von Curry-Gewürzmischungen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass gerade auf dem indischen Subkontinent ein Großteil der Weltproduktion von Kurkuma angebaut aber auch verzehrt wird.

 

Kurkuma schmeckt würzig, scharf und bitter. In der chinesischen Medizin wird die Gelbwurz als warm qualifiziert mit Bezug zu den Wandlungsphasen Holz und Erde/Mitte. Das Gewürz kommt zum Zuge, wenn einem – sprichwörtlich – eine Laus über die Leber gelaufen ist und etwas auf den Magen/auf die Verdauung schlägt.

Leber und Galle gehören zur Wandlungsphase Holz. Hier sind unter anderem Phänomene wie Verspannung, Krämpfe, Blockaden und Stauungen einzuordnen. Die Leber hat die Aufgabe für einen freien Fluss des Qi zu sorgen. Laut der chinesischen Medizin reguliert und bewegt Kurkuma das Qi und Xue. Dadurch kann es Stauungen sowie Blockaden auflösen, den Qi-Fluss wieder herstellen und so schmerzstillend wirken. Die Gelbwurz bewerkstelligt dies vor allem im Leber-Galle-System und im Verdauungsapparat. Sie regt die Produktion und Ausschüttung von Gallenflüssigkeit an, reguliert den Cholesterinspiegel und soll sogar eine leberschützende Wirkung haben. Kurkuma fördert und reguliert die Verdauung und hilft so bei dyspeptischen Beschwerden wie Völlegefühl, Übelkeit und Blähungen.

 

Ein weiteres Einsatzgebiet der Gelbwurz in der chinesischen Medizin sind Muskel- und Gelenkbeschwerden, die durch so genannte Feuchtigkeit entstehen. Mit Feuchtigkeit wird in der chinesischen Medizin ein Zustand beschrieben, bei dem sich beispielsweise Gelenke und Muskeln schwer, steif und überempfindlich anfühlen. Das Fließen des Qi wird blockiert, Xue wird gestaut und Schmerzen entstehen. Kurkuma kann diese Blockaden lösen und so die Bewegungsfähigkeit wieder herstellen sowie die Schmerzen lindern. In der medizinischen Forschung werden auch andere Einsatzgebiete diskutiert wie etwa in der Tumorbekämpfung.

 

Kurkuma sollte nicht bei einem Verschluss der Gallenwege angewandt werden. Die Einnahme über einen längeren Zeitraum kann zu Magenbeschwerden führen.