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Liebstöckel – Levisticum officinale
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Liebstöckel, auch Maggikraut, Luststock oder Gichtkraut genannt, ist eine mehrjährige Staude aus der Familie der Doldenblütler. Er stammt aus dem persischen Raum und ist seit dem Mittelalter auch in Mitteleuropa heimisch. Über den Winter zieht diese Pflanze sich in ein Rhizom zurück, aus dem im Frühjahr neue Sprosse treiben. Die hohlen Stängel mit ihren gefiederten Blättern können bis zu zwei Meter hoch werden. In den Sommermonaten blüht Liebstöckel mit doldenartigen gelb-grünen Blüten. Liebstöckel gehört zu den stark aromatischen Pflanzen, die gerade in Suppen und Salaten für Würze sorgen. In der Küche werden meistens die Blätter genutzt. Medizinisch hingegen ist die Wurzel, die eingesetzt wird. Der Liebstöckel schmeckt würzig-scharf und leicht bitter, sein Temperaturverhalten ist warm. Die hauptsächlichen Themen des Liebstöckels sind laut TCM und TEM das Urogenitalsystem und das Verdauungssystem.

Die wärmenden und trocknenden Eigenschaften stärken die Ausscheidungsfähigkeit der Nieren und begünstigen das Ausschleusen der Ansammlungen von Wasser und anderen Stoffen (z.B. Nierengrieß). In der TCM-Sprache wird das Qi von Niere und Blase gestärkt, was sich auf den gesamten Unterbauch auswirkt, somit auch auf die Sexualkraft. Hier spielt das Wärmende und Bewegende des Liebstöckels eine Rolle. Die deutsche Bezeichnung dieser Heilpflanze scheint nicht von ungefähr zu kommen.

Wärme und Bewegung – zwei Faktoren, die auch für die Verdaungskraft entscheidend sind. Liebstöckel ist verdauungsfördernd und hilft, überflüssige Feuchtigkeit aus dem Verdauungstrakt zu schleusen. Er hilft außerdem gegen Blähungen und Krämpfe. Müdigkeit und Erschöpfung stehen ebenfalls auf der Indikationsliste des Liebstöckels. Wenn das Verdauungsfeuer gut funktioniert und damit gut transformiert, kann für alle Lebensbereiche genügend Energie zur Verfügung gestellt werden.

Das Zusammenwirken von Wärme, Ausleiten von Ansammlungen welcher Art auch immer und das Lösen von Stagnationen ist es, was den Liebstöckel im Bereich von Gicht und Rheuma zu einer interessanten Heilpflanze macht. Dabei ist zu beachten, dass während einer Therapie mit Liebstöckel genügend Flüssigkeit getrunken wird. Außerdem kann bei einer längeren Anwendung die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht werden, so dass vor allem hellhäutige Menschen in dieser Zeit vorsichtig beim Sonnenbaden sein sollten.

Bildquellen

 

Titelbild Heilpflanzenarchiv: Adobe Stock – chamillew

alle Heilpflanzen und sonstigen Bilder: Thomas Spies