Schafgarbe – Achillea millefolium
Die Schafgarbe ist in Europa und Asien heimisch, aber auch weltweit in den gemäßigten Klimazonen anzutreffen. Ihr botanischer Name Achillea stammt von Achilles, dem Helden aus der griechischen Mythologie, der seine Fersenwunde mit Schafgarbe behandelt haben soll, um das Blut zu stillen. Der deutsche Name Schafgarbe hingegen verweist darauf, dass Schafe (aber auch Ziegen und Rinder) diesem Kraut den Vorzug bei Magen-Darm-Problemen geben. Da die Schafgarbe auch dem Menschen bei Verdauungsproblemen hilft, wird sie auch Bauchwehkraut genannt. Weitere Bezeichnungen sind Blutstillkraut, Frauenkraut und Soldatenkraut.
Die Schafgarbe mit ihrer filigranen Blattstruktur (millefolium – tausendblättrig) blüht von Mai bis Oktober. Sie hat einen bitteren, aromatischen Geschmack und verhält sich nach der chinesischen Medizin thermisch neutral. Die Blüten und das ganze Kraut können medizinisch verwendet werden. Die gebräuchlichen Formen, in denen die Inhaltsstoffe der Schafgarbe therapeutisch eingesetzt werden, sind Tee, Tinktur, ätherisches Öl und der frische Saft. Die Pflanze selbst ist über lange Zeit das Mittel gewesen, um Wunden zu behandeln und Blutungen zu stillen. Neben der blutstillenden Eigenschaft, hat die Schafgarbe entzündungshemmende und keimhemmende (antiseptische) Wirkung und fördert die Wundheilung. Außerdem war sie auf dem freien Feld und vor allem in Kriegszeiten (daher der Name Soldatenkraut) immer verfügbar. Die blutstillende Fähigkeit macht man sich auch heute noch zu Nutze, beispielsweise bei äußeren und inneren Blutungen.
Der bittere Geschmack der Schafgarbe lässt vermuten, dass sie etwas mit der Leber und der Verdauung zu tun hat. Und tatsächlich lassen sich die Beschwerden, die mit diesen beiden Themen zu tun haben, mit Schafgarbe behandeln. Dazu gehören alle Arten von Krämpfen der Gallenwege und im Verdauungstrakt sowie Blähungen, Völlegefühl und nervöse Verdauungsbeschwerden. Die Unterstützung des Leber-Galle-Systems durch die Schafgarbe macht sie auch zu einem wichtigen Bestandteil bei Frühjahrs- und Herbstkuren. Neben dem wichtigen krampflösenden Aspekt hat die Schafgarbe vor allem eine trocknende Wirkung, die sich sowohl im Verdauungstrakt als auch in den Harnwegen zeigt.
Harmonisierend, krampflösend und blutstillend sind die wichtigsten Eigenschaften bei einem weiteren großen Einsatzgebiet der Schafgarbe, der Frauenheilkunde. Dazu gehören zum Beispiel Menstruationsbeschwerden, zu starke Monatsblutung, Krämpfe, Schmerzen und entzündliche Beschwerden im Unterleib. Die Schafgarbe wird in diesen Fällen als Tee getrunken oder dem Badewasser zugegeben.
Beim Kontakt zur Pflanze kann es in seltenen Fällen zu Hautausschlag kommen. Bei Überempfindlichkeit gegenüber Schafgarbe sollte die Pflanze nicht medizinisch verwendet werden. Im Zweifelsfall kontaktieren Sie bitte Ihren Heilpraktiker oder Apotheker.
Bildquellen
Titelbild Heilpflanzenarchiv: Adobe Stock – chamillew
alle Heilpflanzen und sonstigen Bilder: Thomas Spies