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Schlüsselblume – Primula veris

Schluesselblumen
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Die Schlüsselblume verkündet am Wegesrand, in Wiesen und Wäldern mit ihren leuchtenden gelben Blüten den Frühling. Durch die Ähnlichkeit ihrer Blüten mit einem Schlüsselbund kommt sie zu ihrem Namen. Sie blüht von März ist in den Juni hinein und wird auch Himmelsschlüssel und Wiesenprimel genannt. Die Schlüsselblume kommt in den gemäßigten Breiten Europas und Asiens vor. In bestimmten Regionen gilt sie als gefährdet und ist daher geschützt.

Die medizinisch genutzten Pflanzenteile der Schlüsselblume sind die Blüten und die Wurzeln. Während die Blüten eher süßlich schmecken, ist der Geschmack der Wurzeln scharf und bitter. Beide haben einen wärmenden Charakter – die Wurzeln mehr noch als die Blüten. Wurzeln und Blüten der Schlüsselblume werden überwiegend gegen „Schleim“ bzw. zähe Feuchtigkeit. Verantwortlich für den Schleim ist, neben einigen anderen Faktoren, eine Schwäche der Mitte (so die TCM) bzw. die Schwierigkeit, übermäßige Feuchtigkeit auszuleiten (TEM). Die Schlüsselblume setzt an diesen beiden Punkten an. Ihre wärmenden und trocknenden Eigenschaften helfen, Schleim zu lösen und auszuleiten.

Schleim oder zähe Feuchtigkeit: das sind unverdaute Nahrungsreste oder Sorgen und Nöte, die unverarbeitet bleiben. Falsches Essen können ebenso zu Feuchtigkeit führen wie kaltes und feuchtes Wetter, durch das man sich beispielsweise eine Erkältung einfängt. Zäher Schleim im Verdauungstrakt kann bei der Umstellung von Winter auf Frühling vorkommen, wenn die Verdauungsorgane noch auf die Schwere des Winters eingestellt und die Körpersäfte noch dick und zäh sind. Die Schlüsselblume kann hier, zusammen mit vielen anderen Pflanzen wie Löwenzahn, Gänseblümchen, etc. einen guten Beitrag zu einer Frühjahrskur leisten: die Blüten im Wildkräutersalat, Wurzeln und Blüten als Tee oder Tinktur. Eine befreiende Wirkung hat die Schlüsselblume auch auf Herz und Geist, wenn diese durch Schleim bedrängt oder träge sind.  Das kann bei Kopfschmerzen, Neuralgien der Fall sein oder bei Schwindel und Gedächtnisschwäche. Die Schlüsselblume trägt zur Klärung des Geistes und des Kopfes bei – auch eine Art von Frühjahrskur.

Wurzeln und Blüten der Schlüsselblume haben ähnliche Wirkungen. Grundsätzlich sind die Wurzeln mehr für die körperliche Schleimlösung und die Blüten mehr für den Geist zuständig. Eine Ausnahme stellt die Kinderheilkunde dar: hier werden eher die Blüten eingesetzt, da sie besser vertragen werden. Die Wurzeln können nämlich mit ihren Schleimstoffen den Magen reizen und zu Übelkeit führen.

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Titelbild Heilpflanzenarchiv: Adobe Stock – chamillew

alle Heilpflanzen und sonstigen Bilder: Thomas Spies