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Wassermelone – Citrullus vulgaris
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Die Wassermelone wird vor allem in den Tropen und Subtropen angebaut. China ist eines der Hauptanbaugebiete. Die wilde Form der Wassermelone besitzt kleinere Früchte und das helle oder grüne Fruchtfleisch schmeckt bitter. Die kultivierte Form dagegen schmeckt zumeist süß. Die Früchte variieren in Form und Größe (bis 100 kg). Das Fleisch ist oft rot, kann aber auch gelb, weiß oder orangefarben sein. Ebenso unterschiedlich sind die Samen sowohl von der Farbe (schwarz, braun, weiß und alle Schattierungen dazwischen) als auch von der Größe.

An der Wassermelone ist gut zu sehen, wie die Grenze zwischen Lebensmittel und Heilmittel verschwimmt, was in TCM und TEM durchaus oft der Fall ist. Hier wie da ist die Diätetik, also die Lehre von der richtigen Ernährung, eine der großen Behandlungsgebiete. Zusammen mit der Lebensweise ist sie der erste Ansatzpunkt, wenn es um die Behandlung von Krankheiten geht.

In unseren Breiten nutzen wir vor allem das Fruchtfleisch der Wassermelone. Wir essen es roh, mit Schinken (der Klassiker aus Italien, dann überwiegend mit der Cantaloupe-Melone), im Salat oder vom Grill. Wassermelone schmeckt süß und ist ein guter Durstlöscher. Damit ist auch die medizinische Wirkung angedeutet. Die Wassermelone kühlt und befeuchtet. Sie hat viel Yin-Energie (TCM) bzw. einen phlegmatischen Charakter (TEM). Sie ist deshalb ideal bei zuviel Hitze und Trockenheit – damit ist sowohl das Wetter draußen als auch der eigene Zustand gemeint. Bei Durst, Verstopfung, Entzündungen im Mundraum und Halsschmerzen also gerne mal zur Wassermelone greifen. Sie ist auch ein probates Mittel gegen einen Kater, wenn der Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt ausgeglichen werden muss.

Neben dem Fruchtfleisch kann auch die Schale der Wassermelone, vor allem die weiße Innenschale, genutzt werden, dann eher für therapeutische Zwecke als für den Genuss. Dazu wird sie gedünstet oder getrocknet für einen Teeaufguß genutzt. Auch hier geht es um eine Wirkung gegen Hitzeprozesse, vor allem im Verdauungstrakt und in den Harnwegen. Je weiter man nach außen zur Schale kommt, umso bitterer wird der Geschmack. Bitteres hat eine absenkende und oft kühlende Wirkung, wie beispielsweise Bittersalate (Chicoree, Radicchio) oder frische Kräuter.

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Titelbild Heilpflanzenarchiv: Adobe Stock – chamillew

alle Heilpflanzen und sonstigen Bilder: Thomas Spies