verschiedene Fläschchen mit Pflanzen in Flüssigkeiten für den Bereich "Heilpflanzen"

Zistrose - Cistus incanus

Zistrose Blüte
Zistrose Strauch mit Blüten
Zistrose Blüte mit Biene

Die Zistrose wächst in der Mittelmeerregion. In der mediterranen Macchia und Garigue erhebt sich der grün-graue Strauch mit seinen rosafarbenen, leicht zerknitterten Blüten. Ihre Blätter sind dicht behaart, von feinen Öltröpfchen durchzogen und verströmen einen harzigen Duft.

Schon in der Antike galt die Zistrose als kostbare Heilpflanze. Aus ihren Zweigen und Blättern wurde das dunkle, klebrige Harz Ladanum gewonnen, das als Räucherwerk, Schönheitsmittel und Arznei geschätzt war. Es fand Erwähnung bei Dioskurides und Plinius und wurde zur Reinigung, Desinfektion und Stärkung eingesetzt. Die Volksheilkunde Südeuropas kennt die Zistrose als schützendes Kraut, das den Körper reinigt und stärkt. Als Tee getrunken, wirkt sie zusammenziehend und reizlindernd auf Schleimhäute, besonders im Mund- und Rachenraum. Äußerlich angewendet, findet sie Verwendung bei Ekzemen, Neurodermitis und schlecht heilender Haut.

In der TEM lässt sich die Zistrose als Pflanze verstehen, die Ordnung in die Säfte bringt. Ihr zusammenziehender, klärender Charakter wirkt regulierend auf Schleimhäute und Haut, also die Grenzflächen, die den Menschen von der Außenwelt trennen. Sie unterstützt die Ausleitung von krankmachender Feuchtigkeit, Hitze sowie Schwermetallen.

Die hohe Konzentration an Polyphenolen verleiht der Zistrose eine starke antioxidative Kraft, die den Körper vor vorzeitiger Alterung schützt und das Immunsystem stärkt. Die Zistrose wirkt antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend. In der TEM wird sie deshalb gerne als begleitendes Mittel bei wiederkehrenden Infekten, erschöpfter Konstitution und geschwächter Abwehr empfohlen.

Aus Sicht der TCM lässt sich die Zistrose der Wandlungsphase Metall zuordnen, dem Element der Lunge und der Haut. Sie wirkt klärend, zusammenziehend und stabilisierend. Ihre kühlende und trocknende Qualität hilft, pathogene Hitze auszuleiten, während sie gleichzeitig das Wei-Qi, die schützende Abwehrenergie, stärkt.

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Titelbild Heilpflanzenarchiv: Adobe Stock – chamillew

alle Heilpflanzen und sonstigen Bilder: Thomas Spies