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Kürbis – Cucurbita

Kuerbisbluete
Kuerbisse
Kuerbis aufgeschnitten

Der Kürbis, die größte Beere der Welt, verkörpert den Übergang vom Sommer zum Herbst. Bei einigen Sorten ist es die Schalenfarbe, bei den meisten aber vor allem die Farbe des Fruchtfleisches, das mit Tönen von Gelb und Orange das Leuchten und Strahlen des Sommers festhält. Damit zählt der Kürbis zu den Stimmungsaufhellern für trübe Herbsttage.  

In der TCM gehört der Kürbis mit seiner gelben Farbe und dem süßlichen Geschmack zur Wandlungsphase Erde (oder Mitte). Die Erde repräsentiert den Spätsommer sowie die Übergangsphasen von einer Jahreszeit zur nächsten. Außerdem ist sie mit den Organen (Funktionskreisen) Milz und Magen die „große Ernährerin“, die alle anderen Wandlungsphasen mit Energie versorgt. Hier muss alles durch, was verdaut werden soll. Hier wird tagtäglich Qi produziert, also Energie.

Ein typisches „Mitte-Gewächs“ wie der Kürbis stärkt und unterstützt die Wandlungsphase Erde in ihrer Arbeit. Ein Aspekt davon ist das „Nähren“. Kürbis kann je nach Sorte einiges an Substanz auf die Waage bringen und lässt im Körper Säfte entstehen, wie es die TEM ausdrückt. Körpersäfte haben u.a. eine nährende Funktion. Wenn wir davon sprechen, dass jemand „voll im Saft steht“, dann erfreut sich dieser Mensch wohl bester Gesundheit. Säfte haben natürlich auch wortwörtlich was mit Feuchtigkeit zu tun. Das ist im Herbst, wo laut TEM das melancholische Prinzip mit Trockenheit und Kühle dominiert, durchaus wünschenswert. Trockenheit können wir an jedem Baum erkennen, der im Herbst seine Säfte zurückzieht. Drinnen merken wir es, sobald geheizt wird, an der trockener werdenden Raumluft. Ein gewisses Maß an Feuchtigkeit können wir im Herbst also gut gebrauchen. Allerdings ist darauf zu achten, dass ein Überangebot an Feuchtigkeit die Verdauungsfunktion blockieren kann. Je nach eigenem Befinden und vorherrschender Wetterlage bitte daher darauf achten, dass der Kürbis gut vertragen wird.  Der Einsatz von Gewürzen wie z.B. Ingwer, Kurkuma, Zimt, Sternanis, etc. kann hier helfen.

Wenn zuviel Feuchtigkeit vorhanden ist, kann der Kürbis überflüssige Feuchtigkeit aus dem Körper treiben. Er wirkt regulierend und stärkend auf das Nieren-Blasen-System. Besonders die Kürbiskerne und das daraus gewonnene Öl kommen hier mehr medizinisch als kulinarisch zum Einsatz. Sie wirken sich sehr positiv auf die Harnwege aus und kommen auch bei gutartigen Vergrößerungen der Prostata erfolgreich zum Einsatz.

Kürbisse haben sortenabhängig eine mehr oder weniger starke wärmende Wirkung. Das unterstützt nicht nur die Mitte, die die Wärme liebt, sondern eignet sich auch besonders für die spätsommerliche-herbstliche Jahreszeit. Um dem Einfluss der kühler werdenden Witterung standhalten zu können, sollen nach chinesischem und europäischem Verständnis nun vermehrt wärmende Nahrungsmittel gegessen werden.

Mit über 800 bekannten Sorten bietet der Kürbis mit dem Fruchtfleisch, den Kernen und dem Kürbiskernöl der Küche eine erstaunliche Vielfalt von Zubereitungsarten, von der klassischen Suppe über Gemüse, Auflauf, Lasagne bis hin zu Kuchen, Marmelade und anderen Süßspeisen. In Italien werden die Blüten der Kürbispflanze (oder die der verwandten Zucchini) mit Sardellen und Käse gefüllt und frittiert zu den Antipasti gereicht. Aber auch als Pizzabelag oder Nudelsoße eignen sie sich hervorragend. Der kulinarischen Einsatzmöglichkeiten der Kürbispflanze sind nur durch die eigenen Phantasie Grenzen gesetzt.  

Bildquellen

 

Titelbild Heilpflanzenarchiv: Adobe Stock – chamillew

alle Heilpflanzen und sonstigen Bilder: Thomas Spies